Samstag, 23. September 2023 10:00
Nach dem erste Mal im März diesen Jahres unterstützte die OF Geismar nun zum 2. Mal im Jahr 2023 bei Evakuierungsmaßnahmen in der Göttinger Weststadt. Grund hierfür waren zwei Blindgänger aus Bombardierungen im 2. Weltkrieg, die auf dem Göttinger Schützenplatz vermutet werden. Bei neuerlichen Untersuchungen blieben von insgesamt 8 Verdachtspunkten zwei konkrete Punkte über. Die Stadt Göttingen legte vor einigen Wochen den 23. September als Evakuierungstag fest. Rund 9.000 Göttinger, in einem Radius von 1000 Meter um die Verdachtspunkte, müssen evakuiert werden und dafür sind über 1.000 Einsatzkräfte verschiedener Organisationen notwendig.
Früh morgens um 05.00 Uhr trafen sich 29 Einsatzkräfte der OF Geismar am Feuerwehrhaus und fuhren mit allen Fahrzeugen wieder zum bekannten Sammelpunkt auf den Parkplatz des Netto Marktes an der Königsallee. Dort wurden uns wieder die ersten südlich gelegenen Straßen, wie z.B. Teile der Pfalz-Grona-Breite, Narzissenweg, Rosenwinkel usw. des sogenannten „Blümchenviertels“ zugeteilt. Ab genau 06.00 Uhr ging unsere „Klingeltour“ los. Alles war fast schon zur Routine geworden, bis dann in einem Haus im Rosenwinkel jemand überhaupt nicht aus seiner Wohnung wollte. Also blieb uns keine andere Wahl, als die Bereitschaftspolizei um Unterstützung zu rufen. Diese versuchte, auch mit unserer Hilfe, erst die Wohnungstür mittels Werkzeug zu öffnen. Als diese misslang versuchten die Beamten über ein gekipptes Fenster auf der Rückseite Zutritt zu der Wohnung zu bekommen. Wir unterstützten das Vorhaben mit zwei Steckleiterteilen. Anschließend wurde der Mann „mit unmittelbarem Zwang“ aus der Wohnung geführt und zum sofortigen Verlassen des Sperrgebiets aufgefordert. Diese Aktion hat eine Menge Zeit gekostet und die Freigabe des Sperrgebietes unnötig verzögert. Die Polizeibeamten, sowie wir als Einsatzkräfte, haben für solche „Spielchen“ absolut kein Verständnis. Als wir uns am Sammelplatz bei unserer Einsatzleitung endlich abmelden konnten, waren die anderen Ortsfeuerwehren aus unserem Gebiet schon längst wieder in Ihren Unterkünften. Weit nach 08.00 Uhr waren wir dann auf dem Rückweg nach Geismar, als wir am Kreisel, unterhalb des Egelsberg, noch eine Person antrafen. Wir haben dieses sofort an die Einsatzleitung gemeldet und dort gewartet, bis auch hier die Polizei vor Ort war. Danach ging es endlich zurück zur Unterkunft, wo uns schon ein deftiges und ausgiebiges Frühstück erwartete. Danach wurde noch ein bisschen aufgeräumt und anschließen ging es wieder nach Hause, mit der Hoffnung, dass am Schützenplatz alles gut abläuft und wir am heutigen Tage nicht mehr hierzu alarmiert werden müssen.
(Fotos: Thomas Kleinhans)